International
Rumsfeld weist Kritik an Gefangenenbehandlung zurück
US-Verteidigungsminister:
Behandlung ist "richtig, human, angemessen und voll vereinbar mit internationalen Konventionen"
Washington - US-Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld hat die internationalen Vorwürfe gegen die Haftbedingungen
der mutmaßlichen El-Kaida-Anhänger auf Kuba entschieden
zurückgewiesen. Die Gefangenen würden auf dem US-Militärstützpunkt
Guantanamo Bay human, korrekt und in voller Übereinstimmung mit
internationalem Recht behandelt, sagte Rumsfeld am Dienstag vor der
Presse in Washington. Auf kritische Journalistenfragen zur Behandlung
sagte Rumsfeld: "Es gibt eine Menge Leute auf Kuba ohne Klimaanlage."
"Es kann gar kein Zweifel bestehen, dass die Behandlung der
Gefangenen in Guantanamo Bay richtig, human, angemessen und voll
vereinbar mit internationalen Konventionen ist", sagte Rumsfeld.
Kritiker "unvollständig oder falsch informiert"
Der Minister gab zu verstehen, dass nach seiner Auffassung auch
die Diskussion über den umstrittenen Status der Gefangenen als
"gesetzlose Kämpfer" nichts daran ändert. Die Genfer Konvention
verlange eine humane Behandlung solcher Kämpfer und die Gefangenen
würden "in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Genfer Konvention"
behandelt. Kritiker seien entweder nicht, unvollständig oder falsch
informiert.
Kein einziger Häftling auf Guantanamo sei misshandelt worden,
sagte Rumsfeld. Die Gefangenen hätten "warme Duschen, Toiletten,
saubere Kleidung, Bettwäsche, regelmäßige und kulturell angemessene
Mahlzeiten, Gebetsmatten und das Recht, ihre Religion auszuüben".
Zudem würden die Gefangenen weitaus besser medizinische versorgt als
in Afghanistan.
Amnesty fordert Zugang zu Häftlingen
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) forderte
Zugang zu den derzeit 158 Häftlingen. Die Gruppe habe zu diesem Zweck
das US-Verteidigungsministerium kontaktiert, sagte ai-Sprecherin
Angela Wright in London. Die Ergebnisse des Besuchs einer Delegation
des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) würden unter
Verschluss bleiben. Zudem könne die britische Delegation, die
Guantanamo besichtigt hatte, "nicht wirklich als unparteiisch"
betrachtet werden, fügte ai-Experte Jim Welsh hinzu. (APA/dpa)