mkg-hamburg
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Das unter Ausschluss der Öffentlichkeit gepflegte Darunter von einst, hat heute noch das gleiche Ziel wie damals, diese zarten Verführer mag weder Frau noch vermutlich Mann missen. Das Unterkleid von damals bestand aus stoffreichen Unterhosen mit knielangen Beinen, Hemden, Untertaillen, Halbröcken in Linon, Leinen, Barchent und Baumwolltrikot. Anfang der 20er begann sich in Fasson und Material zu wandeln, zum einen durch die neue Mode der kurzen Kleider und zum anderen durch die Entwicklung neuer Materialien. Modemagazine, Tanzbühnen und besonders die Filmkunst begannen das Unsichtbare sichtbar zu machen. Die Wäscheindustrie reagierte mit neuen ausgefeilten Dessous-Modellen. In glatten fließenden Crêpe de Chine oder Crêpe charmeuse, den feinen transparenten Hüllen - pfirsichfarben, mit geschickt gesetztem Dekor kunstvoller Stickereien - wurde das Spiel der Erotik scheinbar gleich mit verkauft. Aus zartestem Batist, fließendem Charmeuse und Seidenkrepps, Tüll und Spitzen von Cremeweiß über Puder-tönen bis Nachtschwarz konnte das Hemdhöschen gefertigt sein, in das Madame jener Zeit schlüpfte. Das luxuriöse Dessous als Kompass des Verlangens - egal ob das Darunter dem Schönheitsideal entsprach. Im Rahmen der großen Ausstellung "Nackt – Die Ästhetik der Blösse" zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg eine Ausstellung der besonderen Art. In der Modegalerie werden 120 Modelle von Damen-Unterwäsche und -Nachtbekleidung der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gezeigt. Es werden Dessous, Negligés, Matinees, Hausanzüge und duftige Gewänder zwischen Abendkleid und Nachthemd präsentiert. kath