Wien - Einen Preisschub in Folge der Währungsumstellung von Schilling auf Euro hat es nach vorläufigen Daten der Statistik Austria (ST.AT) nicht gegeben und werde es wahrscheinlich auch nach dem Ende der dualen Phase, also ab März, nicht geben. Vielmehr sei eine Reihe von Preisen bereits im Laufe des Jahres 2001 schon angehoben worden, "damit es eben zu keinem Euro-Preisschub kommt", sagte der fachstatistische Generaldirektor der ST.AT, Ewald Kutzenberger, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Wie eine Erstauswertung einzelner Produkte aus dem Verbraucherpreisindex (VPI) für Jänner 2002 zeigt, sind vor allem CDs, Glücksspiele, Schnittblumen und die Rezeptgebühr zu Jahresbeginn teurer geworden. "Diese Preisanhebungen sind aber nicht auf die Euro-Umstellung zurückzuführen", betonte der Statistik-Experte. Bei Blumen gebe es jedes Mal im Jänner einen Preisschub, dies sei also ein "Saisonproblem". Auch Rezeptgebühren und Preise für Lotto oder Rubbellose seien unabhängig von der Währungsumstellung angehoben worden. CDs haben sich um fast 10 Prozent verteuert, weil Hersteller höhere Aufwendungen für Kopierschutz hätten, vermutet Kutzenberger. Keine Anzeichen für Teuerungen "Wir haben keine Anzeichen dafür, dass die neue Währung zur Teuerung beigetragen hat", betonte Kutzenberger. Es sei aber statistisch nie eindeutig erklärbar, warum eine Preisveränderung stattgefunden habe, sondern nur, dass sie erfolge oder nicht. Billiger sind laut provisorischer Erstberechnung der ST.AT im Jänner 2002 vor allem Fastfood, digitale Kameras, Strickwolle und Blumenstöcke geworden. Als wahre Preistreiber haben sich 2001 im Jahresvergleich diverse Gebühren und Tarife wie etwa die Studiengebühr, die Autobahnvignette, die Krankenscheingebühr oder die Rezeptgebühr erwiesen. "Der Inflationsbeitrag von so genannten öffentlich beeinflussten Preisen liegt bei 0,6 Prozentpunkten", erläutert Paul Haschka von der ST.AT-Direktion Volkswirtschaft. Ohne eine Erhöhung von Tarifen oder Steuern wäre die Jahresinflation 2001 daher um rund einen halben Prozentpunkt geringer ausgefallen. Bemerkenswert war laut ST.AT-Volkswirtschafter Josef Auer, dass der Erzeugerpreisindex, aber auch der Großhandelspreisindex im Jahresverlauf merklich sind - und sich ab Spätsommer bereits im Minus-Bereich bewegt haben -, während der VPI recht konstant blieb und nur gegen Jahresende eine leicht fallende Tendenz aufwies. (APA)