International
London gegen Todesstrafe für mutmaßliche britische Terroristen
Noch keine definitive Entscheidung über Vorgangsweise
London - Großbritannien hat die USA vor einer
Verurteilung zum Tode von drei mutmaßlichen britischen Terroristen
auf dem US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba gewarnt. Ben Bradshaw,
Staatssekretär im britischen Außenministerium, sagte der BBC am
Dienstag: "Wir haben es immer wieder deutlich gemacht, wir sind gegen
die Todesstrafe." In Guantanamo werden in Afghanistan gefangene
mutmaßliche Mitglieder der radikalislamischen Taliban und des
El-Kaida-Terrornetzes gefangen gehalten. Nach Angaben Bradshaws hat die Regierung in London noch nicht über
den Umgang mit den drei britischen Gefangenen entschieden. Er deutete
jedoch an, dass die Betroffenen möglicherweise vor ein britisches
Gericht gestellt werden könnten. Es sei aber "noch zu früh", darüber
eine definitive Aussage zu machen.
Der frühere US-Justizminister Ramsey Clarke forderte in einem BBC-
Interview eine "ordentliche Gerichtsverhandlung" gegen die Gefangenen
von Guantanamo. Jedes Land, das sich um die Einhaltung der
Menschenrechte bemühe, sei verpflichtet, Angeklagte schnell vor
Gericht zu stellen und ihnen Rechtsbeistand zu gewähren, sagte
Clarke. "Man kann Menschen nicht unter scheinbaren Zwangsbedingungen
festhalten und vernehmen", fügte der prominente Jurist hinzu. (APA/dpa)