Wien - Der börsenotierte Wiener Brauereikonzern Ottakringer erschließt derzeit einen völlig neuen Markt. Seit Ende des Vorjahres wird alkoholfreies Bier mit Fruchtgeschmack (Himbeer, Ananas, Apfel) nach Saudiarabien geliefert. Heuer sollen in Kooperation mit einer Handelskette bereits 8.000 Hektoliter in dem streng moslemischen Wüstenstaat ausgeliefert werden. Für Null-Komma-Josef testet Ottakringer derzeit Exporte nach Ägypten und Jordanien, sagte Christiane Wenckheim, die im Vorstand für Marketing und Vertrieb zuständig ist. Bis spätestens 2004 will der Ottakringer-Konzern seinen Umsatz auf eine 3-stellige Millionenziffer in Euro steigern, kündigte Vorstandschef Siegfried Menz am Dienstag bei einer Pressekonferenz an.Ergebnisverbesserung Im Geschäftsjahr 2001 verbesserte der Braukonzern das Ergebnis nach Zinsen und vor Steuern (EGT) um 6,25 Prozent auf 6,8 Mill. S (rund 494.000 Euro). Das Betriebsergebnis blieb mit minus 5,8 Mill. S zwar weiter negativ, der Betriebsverlust wurde aber um fast zwei Drittel verringert. Der Umsatz des Brauereikonzerns stieg um 26,16 Prozent auf rund 1,2 Mrd. S, der Bierausstoß erhöhte sich um 13,91 Prozent. Umliegende Märkte im Visier Im laufenden Jahr 2002 will der Wiener Braukonzern außerdem die umliegenden Märkte, primär die Slowakei, stärker ins Visier nehmen. "Bratislava ist von Wien ungefähr so weit entfernt wie St. Pölten und es gibt jede Menge bierbegeisterte Menschen", sagt Menz. Ein Lizenzvertrag mit South African Breweries (SAB), die vor einigen Jahren eine Brauerei in der Ostslowakei von Ottakringer gekauft hat, laufe heuer aus, so Menz. "Hier können wir einiges tun". Geliefert werde aus Wien. Insgesamt gingen die Exporte von Ottakringer 2001 - vor allem in den Hauptmarkt Italien - um 47 Prozent auf rund 45.000 hl zurück. Die Exportquote von Ottakringer lag im Vorjahr wertmäßig bei bei rund 8 Prozent. Ambitioniertes Ziel Ziel sei es, den Konzern-Umsatz "auf eine 3-stellige Millionenziffer in Euro" zu steigern. "Das ist ein ambitioniertes Ziel, das wir vielleicht erst 2004 erreichen werden", sagte Menz. 2001 wurde erstmals die Milliarden-Schilling-Grenze überschritten, wobei das Plus von 26 Prozent auf 1,22 Mrd. S vor allem auf die erstmalige Konsolidierung der bayerischen Innstadt-Brauerei zurückzuführen ist. Konsolidierung am heimischen Biermarkt abgeschlossen "Der Schwerpunkt liegt sicher weiter auf dem Heimmarkt", so Menz. Der Biermarkt in Österreich ist im Vorjahr zwar neuerlich um 1,9 Prozent zurückgegangen, Menz rechnet aber damit, dass die "Konsolidierung" abgeschlossen ist und sich der Bierkonsum auf diesem Niveau einpendeln wird. Chancen sieht er noch in einer größeren Sortenvielfalt. Der Absatz der Ottakringer-Brauerei ging im Inland um 1,5 Prozent auf 518.000 hl. zurück. Heuer soll die Marke Ottakringer auch in Westösterreich forciert werden. Insgesamt stieg der Bierausstoß des Ottakringers-Konzerns (inkl. Innstadt und Glückauf) um 13,91 Prozent. Der Absatz von alkoholfreien Getränken erhöhte sich um 14,14 Prozent auf 218.000 hl. (APA)