Mensch
Aids-Betreuung: Weiter keine Subventionen für "Buddy"-Verein
Wiener Grüne befürchten: Initiative wird finanziell ausgehungert
Wien - Die finanzielle Situation des Vereines "Buddy" bleibt
weiterhin höchst angespannt: Die Initiative, die sich unter anderem
der emotionalen Betreuung HIV-positiver und an Aids erkrankter
Menschen widmet, wird nämlich weiterhin keine Subvention durch die
Stadt Wien erhalten. Das hat die Gesundheitssprecherin der Wiener
Grünen, Sigrid Pilz, beklagt. Sie fürchtet nun um
das Bestehen der Einrichtung: "Jetzt sehe ich schwarz, ich befürchte,
dass der Verein finanziell ausgehungert wird." Die Grünen haben im Gemeinderat eine Dotierung beantragt, welche
die Anstellung von Mitarbeitern im Ausmaß von 60 Wochenstunden sowie
eine Abgeltung der Betriebskosten ermöglichen sollte. Etwa 800.000
Schilling (58.138 Euro) wären demnach jährlich unter anderem für die
organisatorische Arbeit bzw. die Ausbildung von Betreuern notwendig.
Doch sowohl im Gesundheits- als auch im Sozialressort habe der Wunsch
kein Gehör gefunden - auch wenn die Arbeit des Vereins gelobt worden
sei.
Verein finanziert sich durch Spenden
Die Subvention ist laut Pilz mit dem Verweis auf die "budgetäre
Situation" abgelehnt worden. Dabei hätten im Gesundheitsausschuss
sogar die FPÖ und die ÖVP dafür gestimmt. Die Wiener Grünen wollen
nun auch noch beim SP-Finanzstadtrat Sepp Rieder (S) vorstellig
werden, auch wenn Pilz, wie sie zugibt, nicht sehr große Hoffnungen
hat, dass es dort eine Zusage geben wird.
Der Verein "Buddy", der 1991 gegründet wurde, finanziert sich
ausschließlich durch Spenden - etwa aus den Erlösen des Life Balls.
Subventionen gab es bisher noch nie. Im Sozialressort wurde diese
unter anderem auch deswegen abgelehnt, weil die Stadt Wien bereits
die Aids-Hilfe sponsert. "Dabei machen die Buddies eine andere, in
Wien einzigartige Betreuung, die auch von der Aids-Hilfe gelobt und
anerkannt wird", betonte Pilz.
Rund 20 ehrenamtliche "Buddies" erhalten derzeit nur eine
Aufwandsentschädigung, wie die Grüne Gesundheitssprecherin
berichtete. Die angestellten Mitarbeiter sind demnach bereits
gekündigt worden. Inzwischen komme es sogar vor, dass der Verein auch
zu den offiziellen Bürozeiten nicht mehr erreichbar ist, berichtete
Pilz. (APA)