Der Philosoph Peter Sloterdijk will in seiner neuen ZDF-Talkshow "Das Philosophische Quartett" Intelligenz als erotisch und verführerisch präsentieren. "Weil Intelligenz eine Vertikalspannung hat, zeigt sich Intelligenz am Menschen an der Erotik des Klügeren", sagte Sloterdijk laut "Welt am Sonntag". Politiker wolle er aber nicht einladen, sagte der Philosoph im Deutschlandradio.Reinhold Messner und Rüdiger Safranski "Wir schalten alle Besitzer von Meinungsschallplatten aus diesem Gesprächsversuch aus", wird der Philosoph zitiert. Die neue Sendung startet am Sonntag, Abend um 22.45 Uhr. Die ersten Gesprächsgäste Sloterdijks mit seinem Co-Moderator Rüdiger Safranski sind der Bergsteiger Reinhold Messner und der frühere DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer. "Lern-Libido-Klima" herstellen In der "Welt am Sonntag" hat Sloterdijk ein radikales Umdenken in der Bildungspolitik gefordert. "Es muss sich ein neues Lern-Libido-Klima herstellen". Die Schulen müssten ihre Qualifizierungszwänge, die Erziehung für eine Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt, endlich aufgeben. Der Lebensabschnitt des Schülers sollte nicht als Leistungstraining interpretiert werden, sondern als Lebensphase unter eigenem Recht. "Derzeit ist die Schule nicht genug Irrenhaus", sagte Sloterdijk. Sie sei keine "Auffangstelle" für hoffnungslos Überqualifizierte. Die Lehrer seien die Sorgenkinder der Gesellschaft und hätten Anspruch auf Unterstützung und Solidarität. Die Kluft zwischen dem, was die Pädagogen wissen und lernen, und dem, was sie anwenden können, sei unerträglich groß. (APA/dpa)