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Köln - Regelmäßiger Sport kann das Risiko bestimmter Krebserkrankungen um bis zu 70 Prozent senken. Bewegungsmangel sei eine mögliche Ursache verschiedener Tumorleiden, betonte der Tübinger Sportmediziner Hans-Christian Heitkamp auf dem 26. Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Köln. Vorbeugung sei allerdings nur mit relativ hoher Aktivität über lange Zeit zu erreichen. Möglicher Grund für den positiven Effekt sei, dass Sport die Ventilation der Lunge verbessere. Dadurch hielten sich Krebs erzeugende Substanzen wesentlich kürzer in den Bronchien auf. Besonders während der Pubertät scheine viel Bewegung das Krebsrisiko sehr zu verringern, erklärte der Mediziner. Das gelte in erster Linie für Darmkrebs, aber auch für Brust- und Prostatakrebs sowie wahrscheinlich auch für Bronchialtumoren. Studien zufolge sinkt das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent, wenn drei Mal pro Woche mindestens jeweils eine Stunde Sport getrieben wird. Bei Prostata- und Hodenkrebs liege der positive Effekt sogar zwischen zehn und 70 Prozent. In Zahlen Sehr aktive Männer, die mehr als 2.500 Kilokalorien pro Woche durch Sport zusätzlich verbrauchten, zeigten ein um 40 Prozent geringeres Darmkrebsrisiko. Frauen reduzierten die Gefahr von Darmkrebs mit vier Stunden Sport pro Woche um 50 Prozent. Das Risiko eines Bronchialkarzinoms schließlich lasse sich bei viel Bewegung um 20 bis 60 Prozent senken. Wesentlich bekannter ist die positive Wirkung des Sports auf das Herz-Kreislauf-System. Wie Herbert Löllgen vom Klinikum Remscheid berichtete, sinkt das Risiko eines Herzinfarkts bei regelmäßiger körperlicher Aktivität um 35 Prozent. Dabei seien keine sportlichen Höchstleistungen nötig. Schon mehrere kleinere Trainingseinheiten helfen dem Experten zufolge gegen Herzprobleme. "Schon der regelmäßige Spaziergang kann als wirksame Prävention angesehen werden", betonte Löllgen. (APA/AP)