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London - Schweizer Forscher haben in der Pflanze Pestwurz die gleichen Wirkstoffe gegen Heuschnupfen gefunden, wie sie in chemischen Antihistaminen seit Jahrzehnten verwendet werden. Die Pflanzenextrakte haben gegenüber den Medikamenten aber den Vorteil, dass sie nicht müde und schläfrig machen. Das berichtet das British Medical Journal. Die Forscher gaben 125 Allergikern einerseits sowohl Cetrizine, ein Antihistamin, als auch Pestwurz-Extrakte. Nach rund zwei Wochen hatten beide Patientengruppen die gleichen Effekte. Obwohl Cetrizine eigentlich keine sedative Wirkung hat, klagten die Patienten, die mit dem Antihistamin behandelt worden waren, über mehr Müdigkeit als die Patientengruppe, die mit der rein pflanzlichen Substanz behandelt wurde. Kritisch äußerte sich der britische HNO-Spezialist vom Royal Preston Hospital John de Carpentier. Es sei wünschenswert, dass neue Medikamente gegen Allergien gefunden werden, da es viele Patienten gebe, die mit den bisher am Markt befindlichen nicht mehr auskommen und die gewünschte Heilung ausbleibe. Dennoch rate er nicht zur Einnahme von Kräutersubstanzen, wenn diese noch nicht ausreichend klinisch getestet wurden. Unbestritten ist jedoch auch vom Mediziner der biochemische Bestandteil in der Pflanze. Pestwurz (Petasites hybridus) wird in Europa und Asien seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Bereits im Mittelalter wurden Pflanzenextrakte gegen Fieber und Pest verwendet. Im 17. Jahrhundert wurde die Pflanze gegen Husten, Asthma und Hautverletzungen eingenommen. Auch zur Behandlung von Erkrankungen im Magen-Darm Bereich sowie bei Blasenleiden findet sie Verwendung. Die Deutsche Ärztezeitung hat in einem 1997 veröffentlichten Artikel des Mediziners Werner Grossmann über die erfolgreiche Pestwurz-Therapie gegen Migräne berichtet. (pte)