Linz - Das traditionsreiche Bad Ischler Lehar-Theater soll revitalisiert werden. Eine Gruppe aus dem Bad Ischler Kultur- und Wirtschaftsleben hat die Spielstätte, die aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts stammt und 1947 ihre bisher letzte Aufführung erlebte, erworben. Am Freitag stellten die neuen Eigentümer ihre Pläne der Öffentlichkeit vor. Die Gesellschaft, die das Lehar-Theater per 14.1.2002 übernommen hat, will das Haus nun mit neuem Leben füllen. Nach zunächst vorgesehenen baulichen Maßnahmen werde es 350 bis 400 Personen Platz bieten und neben einer Theater-Bühne auch ein Kino beherbergen, so die neuen Eigentümer. Weiters sollen Kabarettabende, Lesungen und Konzerte - von Kammermusik bis Pop - das alte Theater beleben. Zur Realisierung der Pläne vertraue man auf die Unterstützung öffentlicher Stellen, diesbezügliche Gespräche seien bereits geführt worden. Seinerzeit Das Lehar-Theater erlebte seine Blütezeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Angelockt durch die regelmäßigen sommerlichen Aufenthalte des Kaisers in Bad Ischl, versammelte sich der Adel und was sich in seinem Kielwasser bewegte in Ischl. Der Ruf Bad Ischls zog international anerkannte Künstler an, die am Lehar-Theater auftraten. Das Repertoire der Bühne war großstädtisch orientiert - von Schauspiel über Operette bis hin zur Oper. Die Liste der Künstler, die am Lehar-Theater tätig waren, ist lang und umfasst Namen wie Alexander Girardi, Richard Tauber oder Katharina Schratt. Auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es am Lehar-Theater noch österreichweit beachtete Aufführungen. Paula Wessely, Hans Moser oder Theo Lingen - sie alle gastierten an der Salzkammergut-Bühne. 1947 schloss das Theater mit einer Aufführung von Edmund Eyslers "Goldener Meisterin" seine Pforten. Seither wurde das Haus als Kino genutzt. (APA)