Das PEN-Zentrum Russland hat Präsident Wladimir Putin am Donnerstag in einem offenen Brief aufgerufen, im Fall des zu einer Haftstrafe verurteilten Journalisten Grigori Pasko für die Unabhängigkeit der Justiz zu sorgen. Nach Einschätzung des PEN-Zentrums übt der Geheimdienst Druck auf die Justiz aus. Pasko war an Weihnachten wegen Geheimnisverrats zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Umweltsünden der Marine aufgedeckt und berichtet, diese versenke radioaktiven Müll im Meer.Pasko - Soldat, nicht Journalist ... "Unabhängige Gerichte verurteilen einen Journalisten nicht für die Erfüllung seiner beruflichen Pflichten", hieß es in dem Schreiben des Schriftstellerverbandes. Putin hat vor wenigen Tagen erkennen lassen, dass er eine Begnadigung Paskos erwägen könnte. Dessen Anwalt lehnte das Angebot jedoch ab, da es einem Eingeständnis der Schuld seines Mandanten gleichkomme. Der russische Inlandgeheimdienst FSB hat erklärt, Pasko sei als Soldat und nicht als Journalist verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts hat Pasko 1997 unerlaubt an einem Treffen von Kommandanten der russischen Pazifikflotte teilgenommen und sich Notizen gemacht. Pasko verbrachte bereits 20 Monate in Untersuchungshaft. Das Urteil wurde international kritisiert. Die Verteidigung legte Berufung ein. (APA)