Telekom
Telecom Italia will "unüberlegt" erworbene Auslandstöchter verkaufen
Präsentation des detailierten Verkaufsplans angeblich für 14. Februar geplant - Tronchetti Provera sieht Massengeschäft für UMTS erst in drei bis vier Jahren
Der Chef der Telecom Italia (TI)
, Marco Tronchetti
Provera, will die Auslandsbeteiligungen des italienischen
Telekomkonzerns verkaufen, die "unüberlegt" erworben wurden. Im
Gegenzug seien aber auch neue Investitionen außerhalb Italiens
möglich, betonte Tronchetti Provera im Interview mit dem
italienischen Staats-TV-Sender RAI.
Eindämmung der Verschuldung
"Wir werden all jene Beteiligungen verkaufen, die wir nicht
verwalten können und in die die Telecom Italia ausschließlich Geld
gesteckt hat. Mit den Veräußerungen versuchen wir drastisch unsere
Verschuldung einzudämmen, was uns andererseits wieder Investitionen
im Ausland ermöglichen soll", sagte Tronchetti Provera.
Ciao Österreich
Die TI hatte zuletzt bekannt gegeben, sich u.a. von ihrer
Beteiligung an der österreichischen Telekom Austria (29,8 Prozent)
und deren Mobilfunktochter Mobilkom Austria (25 Prozent) trennen zu
wolllen. Die TI will laut einem Bericht des "Standards" von heute,
Freitag, am 14. Februar 2002 ihren detaillierten Geschäfts- und
Verkaufsplan präsentieren.
Zukunftsperspektiven
Der Telecom-Chef glaubt, dass die Mobilfunktelefone der dritten
Mobilfunkgeneration UMTS erst in einigen Jahren zu einem
Massenprodukt werden könnten. "Um mit großen Zahlen rechnen zu
können, muss man noch drei bis vier Jahre warten", so Tronchetti
Provera, der in der Zwischenzeit die Übergangstechnologie GPRS
fördern will. Seiner Ansicht nach seien die UMTS-Lizenzen in vielen
Ländern zu teuer bezahlt worden. "Ich glaube, dass alles überschätzt
worden ist", so der Telecom-Chef.
(APA)