Der Chef der Telecom Italia (TI) , Marco Tronchetti Provera, will die Auslandsbeteiligungen des italienischen Telekomkonzerns verkaufen, die "unüberlegt" erworben wurden. Im Gegenzug seien aber auch neue Investitionen außerhalb Italiens möglich, betonte Tronchetti Provera im Interview mit dem italienischen Staats-TV-Sender RAI. Eindämmung der Verschuldung "Wir werden all jene Beteiligungen verkaufen, die wir nicht verwalten können und in die die Telecom Italia ausschließlich Geld gesteckt hat. Mit den Veräußerungen versuchen wir drastisch unsere Verschuldung einzudämmen, was uns andererseits wieder Investitionen im Ausland ermöglichen soll", sagte Tronchetti Provera. Ciao Österreich Die TI hatte zuletzt bekannt gegeben, sich u.a. von ihrer Beteiligung an der österreichischen Telekom Austria (29,8 Prozent) und deren Mobilfunktochter Mobilkom Austria (25 Prozent) trennen zu wolllen. Die TI will laut einem Bericht des "Standards" von heute, Freitag, am 14. Februar 2002 ihren detaillierten Geschäfts- und Verkaufsplan präsentieren. Zukunftsperspektiven Der Telecom-Chef glaubt, dass die Mobilfunktelefone der dritten Mobilfunkgeneration UMTS erst in einigen Jahren zu einem Massenprodukt werden könnten. "Um mit großen Zahlen rechnen zu können, muss man noch drei bis vier Jahre warten", so Tronchetti Provera, der in der Zwischenzeit die Übergangstechnologie GPRS fördern will. Seiner Ansicht nach seien die UMTS-Lizenzen in vielen Ländern zu teuer bezahlt worden. "Ich glaube, dass alles überschätzt worden ist", so der Telecom-Chef. (APA)