Wien - Der österreichische Automarkt ist im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent geschrumpft, bis Ende Dezember hat es 294.233 neu zugelassene Pkw und Kombis gegeben. Dies geht aus den jüngsten, noch provisorischen Zahlen des Europäischen Verbandes der Autohersteller (ACEA) hervor. Damit war im Vorjahr der Autoabsatz zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Die Entwicklung kam nicht unerwartet. So haben die Importeure lange vor den Terroranschlägen des 11. September einen Rückgang der Zulassungen auf 295.000 Stück prognostiziert. Dieselboom Der Dieselboom hält in Österreich ungebremst an. 65,6 Prozent aller zwischen Jänner und November neu zugelassenen Pkw waren mit sparsamen Selbstzündern ausgestattet, nach 61,8 Prozent im Vorjahr. Nur Belgien hat einen ähnlich hohen Dieselanteil. Ein Blick auf die Zulassungszahlen des vergangenen Jahrzehnts zeigt, dass es sich bei den Verkaufszahlen 2001 trotz der Rückgänge um ein Normaljahr handelt, vergleichbar etwa mit 1998. Die detaillierten Angaben darüber, wie sich Gewinne und Verluste auf die verschiedenen Marken aufteilen, aber auch die Entwicklung bei Lkw und Motorrädern werden von der Statistik Austria erst am Dienstag nächster Woche bekannt gegeben. VW-Konzern erhöht Marktanteil Schon im Vorfeld dieser Veröffentlichung wurden die Zahlen einzelner Marken bekannt. So konnte die Nummer zwei auf dem Markt, Opel, 28.600 Pkw/Kombi absetzen und damit den Marktanteil von 9,7 Prozent halten. Beeindruckend die Bilanz des uneingeschränkten Branchenleaders, des VW-Konzerns. Die Konzernmarken konnten ihren Marktanteil von 33 auf 35 Prozent steigern. In absoluten Zahlen hat aber nur Audi deutlich mehr Autos verkauft. Zu den deutlichen Gewinnern zählten 2001 Peugeot und Mercedes, auch Ford scheint dank des neuen Mon- deo den Schwächeanfall des Jahres 2000 überwunden zu haben. Teils starke Rückschläge mussten die Japaner hinnehmen, auch Fiat verlor. Verschoben auf den 5. Februar wurde indessen von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti die Entscheidung über die rechtliche Neuordnung de Autohandels in Europa. (APA, stock, DER STANDARD, Printausgabe 19.1.2002)