Washington - US-Präsident George W. Bush hat eine 17-köpfige Bioethik-Kommission benannt, die ihn in Fragen der Gentechnik beraten soll. Das Gremium aus Ärzten, Juristen und Journalisten soll seine Arbeit heute, Donnerstag, aufnehmen. Im Mittelpunkt der ersten Sitzung im Weißen Haus sollten Themen wie Stammzellenforschung, Euthanasie und künstliche Befruchtung stehen. Bush hatte die Einrichtung eines solchen Beratergremiums bereits im August vergangenen Jahres angekündigt, als die Frage aufkam, ob die Regierung die kontrovers diskutierte Stammzellenforschung unterstützen sollte. Ein ähnliche Kommission hatte auch seinen Vorgänger Bill Clinton beraten. In seiner bis Freitag dauernden Sitzung soll die Kommission vier Arbeitspapiere diskutieren, die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich gemacht wurden. Den Vorsitz übernimmt der Bioethiker Leon Kass, der als Klon-Gegner bekannt ist. Nach Angaben des Weißen Hauses sind die Mitglieder auf Grund ihrer unterschiedlichen Ansichten, ihrer Fachkenntnisse und Fähigkeit zur Reflexion ausgewählt worden. "Mit ihrer Unterstützung und Anleitung wird der Präsident weiter eine Bioethik-Politik betreiben, die sowohl seine Unterstützung für die Wissenschaft, als auch seinen tiefen Respekt für das menschliche Leben und die Menschenwürde widerspiegelt", schrieb das Weiße Haus in einer Stellungnahme. Zu den Mitgliedern der Kommission zählen unter anderem die Rechtswissenschafter Mary Ann Glendon und Robert P. George sowie der Politikwissenschafter Francis Fukuyama.(APA/AP)