Bern - Amnesty international (ai) sorgt sich um die Sicherheit der Bevölkerung in der von der FARC kontrollierten entmilitarisierten Zone in Kolumbien. Dies betonte der ai-Generalsekretär der Schweizer Sektion in der kolumbianischen Botschaft in Bern. Amnesty befürchte "katastrophale Folgen" für die Zivilbevölkerung, sagte ai-Generalsekretär Daniel Bolomey am Mittwoch nach Gesprächen mit Botschafterin Maria Helena Ramirez. Die Menschen seien in die Schusslinie zwischen den Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und der Regierungstruppen geraten. Die Betroffenen konnten es sich laut Bolomey nicht aussuchen, in einem von der Guerilla kontrollierten Gebiet zu leben. Sie hätten sich sogar an die FARC-Kollaborateure gewöhnt und riskierten Repressalien von Armee wie von Paramilitärs. Amnesty fordert eine internationale Überwachung der entmilitarisierten Zone im Falle einer Einigung der beiden Kriegsparteien. "Die Kolumbianer sind offen für diese Forderung unter der Bedingung, dass Frieden herbeigeführt werde", sagt Bolomey. Die Menschenrechtsorganisation zeigt sich auch besorgt wegen der Verbindung zwischen Regierungstruppen und paramilitärischen Organisationen. "Notwendig ist die Zerschlagung dieser Gruppen", betont Bolomey. Nach Einschätzung der kolumbianischen Diplomatin sind die rund 6000 Paramilitärs nicht zahlreich genug, um die ganze Region zu beherrschen und eine wirkliche Bedrohung darzustellen. (APA/sda)