Wien - Wenig Anlass zum Scherzen gibt in der Verlagsgruppe News derzeit der 1. April. Ein Jahr ist dann nach der Elefantenhochzeit der Magazine ins Land gezogen. Für Arbeitsrechtler ist nach dieser Frist nicht mehr so nahe liegend, dass wegen der Fusion gekündigt wird. Dem stünde ein Regelwerk mit dem tollen Titel Arbeitsvertragsrechtsanpassungsgesetz entgegen."Dass wir zehn Prozent der Kosten einsparen sollen, höre ich als Gerücht, von der Geschäftsführung wird das immer in Abrede gestellt", sagt Paul Stein. Der Betriebsratschef der Magazingruppe: "Insgesamt" werde das Sparziel aber "wohl diese Größenordnung haben". Im Gespräch mit der Konzernführung will Stein die Dimensionen "zu erforschen" suchen, angekündigt wurden Sparmaßnahmen. Laut Stein geht es nicht um Kündigungen, sondern "Umschichtungen und natürliche Abgänge". Auf Nachfrage räumt er ein, dass Verträge - etwa bei einigen Format-Mitarbeitern - nicht verlängert wurden: "Da gab es schon den einen oder anderen." Und freie Mitarbeiter könnten "leichter am Betriebsrat vorbei" abgebaut werden, ergänzt er. Das versuche er mit Verhandlungen "nicht so einfach" zu machen. Unklar sind Stein auch noch die Pläne des künftigen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Rudi Klausnitzer. Der nahm nach STANDARD-Informationen vorige Woche erstmals an der News-Geschäftsführersitzung teil, im März soll er dem Vernehmen nach offiziell beginnen. Stellungnahmen über seine Vorhaben verweigert Klausnitzer seit Herbst. Herausgeber Wolfgang Fellner ist seit Dezember unerreichbar, Klausnitzers künftige Stellvertreterin, Geschäftsführerin Conny Absenger, seit voriger Woche. Für profil und trend, die mit der Magazinfusion unters News-Dach kamen, erklärt Herausgeber Christian Rainer: Rund zehn Prozent Einsparung habe man ohne Kündigungen geschafft. (fid/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 17. Jänner 2002)