Wien - Die zum BML-Konzern gehörende Handelsgruppe Merkur sorgt für Unruhe im Autohandel. Seit Jahresbeginn wird den Mitgliedern ihres Kundenclubs "Friends of Merkur" ein VW Golf TDI um knapp 17.700 Euro angeboten - was einem Rabatt von 13 Prozent oder einer Ersparnis von mehr als 2.600 Euro gegenüber dem Listenpreis entspricht. Voraussetzung für diese Gratifikation sind 450 Bonuspunkte im Kundenprogramm, die man für ein Einkaufsvolumen für 2.250 Euro bekommt. Die beim Händler gewährten durchschnittlichen Rabatte für dasselbe Modell belaufen sich auf 7 bis 8 Prozent.Merkur tritt dabei nicht als Verkäufer des Wagens, sondern als "Vermittler" auf. Geliefert werden die Golfs vom steirischen VW-Händler Alexander Laimer. Dieser ist nicht nur Schwiegersohn des BML-Chefs Veit Schalle, sondern liefert BML seit einigen Jahren auch alle Autos (wenigstens der VW-Konzernmarken). Juristische Prüfung Vertreter des Autohandels geben sich zwar demonstrativ gelassen, Heinz Havelka, Chef des Autohändler-Gremiums in der Wirtschaftskammer, kündigt dennoch eine juristische Prüfung an. Wenn die Golf-Modelle unterhalb des Einstandspreises verkauft werden, wäre dies ein Verstoß gemäß dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, meint Havelka. Einen Pilotversuch, der letztlich zu einem Einstieg des Einzelhandelsriesen Rewe, dem der BML-Konzern angehört, in den Autohandel führen könnte, will Havelka in der Aktion nicht erkennen. (APA)