Finanzen & Börse
Spanische Banken sind Opfer argentinischer Wirtschaftsreformen
Argentinische Zentralbank greift erstmals zur Stützung des Peso ein
Buenos Aires/Madrid - Die spanischen Banken zählen zu den größten
Verlierern der Wirtschaftsreformen, welche die neue argentinische
Regierung unter Eduardo Duhalde derzeit ausarbeitet. Allen voran die
beiden spanischen Großbanken Santander Central Hispano (SCH) und die
Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), die zu den wichtigsten
ausländischen Investoren in Argentinien zählen. Argentinien trägt
rund fünf Prozent zum Gewinn der BBVA bei. Im Fall der SCH sind es
etwa drei Prozent. Dennoch scheint die aktuelle Krisensituation an den
internationalen Börsen auch positive Auswirkungen auf den Banksektor
zu haben. Das behauptet zumindest SCH-Generaldirektor José Manuel
Maceda. Die derzeitige Börsenkrise und der Finanzskandal um das
Verschwinden von umgerechnet 107 Mill. Euro (1,47 Mrd. S) in der
spanischen Fondgesellschaft Gescartera haben Spaniens Großbanken
begünstigt. Die Privat- und kleineren Geschäftskunden würden ihr
Vermögen in der aktuellen Wirtschaftsflaute lieber sicherer anlegen.
Hierbei kämen sie laut SCH von Börsenaktien und Fondgesellschaften
weg und wieder auf die Großbanken zurück. In der aktuellen
Krisensituation habe die spanische Großbank SCH doppelt so viel
Vermögen zu verwalten wie im Jahr zuvor.
Peso verlor weiter an Wert
Die argentinische Zentralbank hat
erstmals seit Aufhebung der Peso-Dollar-Anbindung zur Stützung der
Landeswährung auf dem Geldmarkt interveniert. Die Zentralbank schlug
am Dienstag (Ortszeit) für den Dollar einen Verkaufskurs von 1,70
Peso vor. Mit der Maßnahme solle die verstärkte Wertminderung des
Peso gestoppt werden. Auf dem freien Markt verlor die argentinische
Währung am Dienstag jedoch weiter an Wert. Ein Dollar kostete bis zu
2,05 Peso.
Die Regierung hatte zu Jahresbeginn die Eins-zu-Eins-Bindung des
Peso an den Dollar aufgehoben. In den Wechselstuben des Landes wird
der Kurs der argentinischen Währung nun jeden Tag neu festgelegt. Für
den Außenhandel gilt jedoch ein fester Tauschwert von 1,40 Peso für
einen Dollar. Mit der teilweisen Bindung des Peso wollte die
Regierung die Folgen der Abwertung der eigenen Währung abmildern. (APA)