Russland
Europarats-Vertreter: Humanitäre Hilfe "versickert" im Kaukasus
Rückkehrwilligkeit von Flüchtlingen festgestellt
Moskau - Ein Vertreter des Europarats hat am Dienstag
das Verschwinden eines Großteils der internationalen humanitären
Hilfe für Flüchtlinge aus Tschetschenien als "skandalöse Situation"
kritisiert. Knapp 70 Prozent der Hilfsgüter versickerten in dunklen
Kanälen, sagte Tadeusz Iwinski, Vorsitzender der
Flüchtlingskommission der Parlamentarischen Versammlung des
Europarats, nach seiner Rückkehr aus dem Kaukasus in Moskau. Iwinski
forderte die russischen Behörden auf, diesen Missstand umgehend zu
bereinigen. Bei seinen Besuchen in Flüchtlingslagern in Tschetschenien und in
der benachbarten russischen Kaukasus-Republik Inguschetien habe er
festgestellt, dass die Menschen möglichst bald in ihre Heimatorte
zurückkehren wollten. Allerdings sei die Frage der Sicherheit der
Rückkehrer noch immer nicht gelöst. Auf der nächsten Sitzung des
Europarates soll die Lage im Kaukasus erörtert werden.
Am Dienstag traf auch UNO-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers in
Moskau ein. Lubbers wollte sich bei Gesprächen in Moskau und an Ort
und Stelle im Kaukasus ein Bild von der Lage machen. (APA/dpa)