Los Angeles - Der Online-Musikmarkt könnte einer Studie zufolge in Zukunft ein geringeres Volumen haben als bisher angenommen. Das Marktforschungsunternehmen Jupiter Media Metrix teilte in Los Angeles mit, sie habe seine Prognose um mehr als elf Prozent auf 5,5 Mrd. Dollar (6,16 Mrd. Euro/84,8 Mrd. S) im Jahr 2006 nach unten korrigiert. Der Umsatz mit Online-Musik im Jahr 2001 werde auf 900 Mill. Dollar geschätzt, hieß es. Jupiter-Analyst Aram Sinnreich begründete die Korrektur der zuletzt im Juli abgebenen Prognose mit der angeschlagenen Konjunktur, schwächelnden Musikverkäufen und dem verzögerten Start kommerzieller Online-Musikangebote wie Pressplay und MusicNet. Verzögerter Start Statt wie geplant im Sommer oder Herbst waren Pressplay und MusicNet erst im Dezember online gegangen. Die beiden Internet-Angebote sind Gemeinschaftsunternehmen der fünf weltgrößten Musikkonzerne: Pressplay wird von Sony und Vivendi Universal, MusicNet von Bertelsmann, AOL Time Warner und EMI betrieben. Die Konzerne wollen so von dem Kundenpotenzial der ehemals kostenlosen Tauschbörse Napster profitieren. Napster ist seit Juli vom Netz, hat aber in der vergangenen Woche eine Testversion für einen kostenpflichtigen Abo-Service gestartet. Allerdings sind an die Stelle von Napster inzwischen andere Dienste wie KaZaA, Morpheus, MusicCity und Audiogalaxy getreten, über die Nutzer erneut kostenlos MusiKdateien tauschen können. Von den nun prognostizierten 5,5 Mrd. Dollar werden nach den Erwartungen von Jupiter-Analyst Sinnreich 2,6 Mrd. Dollar mit Abonnements für Musikdateien und Gebühren für das Herunterladen einzelner Dateien umgesetzt. Die übrigen Einnahmen würden aus dem Online-Verkauf von CDs resultieren. (APA/Reuters)