Bremen - Der international renommierte Dokumentarfilmer Marcel Ophuls erhält in diesem Jahr den Bremer Filmpreis. Der mit 8 000 Euro dotierte Preis der Kunst- und Kultur- Stiftung der Sparkasse Bremen wird im Rahmen des 7. Internationalen Bremer Symposiums zum Film an diesem Donnerstag verliehen. Der 74- ährige ist nach Bruno Ganz, Agnes Varda und Tilda Swinton der vierte Preisträger. Die Jury lobte Ophuls in ihrer Begründung "für seine Widerreden und seine Liebeserklärungen, seine kompromisslose Parteinahme für den einzelnen Menschen gegenüber den angeblichen Zwängen von Geschichte und Schicksal". Er sei ein Künstler, der sich einmischt, respektlos und unbequem den Zuschauern die Mühe der Wahrheitssuche zumute. Der Künstler wurde 1927 in Deutschland als Sohn des Regisseurs Max Ophuls und der Schauspielerin Hilde Wall geboren. Nach seinem Studium in den USA ging er nach Paris. Seine Auseinandersetzung mit dem Mythos der Résistance im Film "Le chagrin et la pitié" sorgte 1969 wegen nachgesagter Respektlosigkeit für einen Skandal. Weitere Filme sind unter anderen "The Memory of Justice" (1976) über die Nürnberger Prozesse, "Novemberdays" (1990) über die Helden der friedlichen Revolution und "Veilleês d'armes - Waffenruhe" (1994), eine Reise zu den Kriegsberichterstattern in Sarajevo. (APA)