Berlin - Der afghanische Minister für Wiederaufbau, Amin Farhang, hat Meldungen der Vereinten Nationen bestätigt, dass Afghanistan zahlungsunfähig sei. "Leider sind die Versprechen nicht ernst genommen worden und deswegen haben wir jetzt Schwierigkeiten, die ausgebliebenen Gehälter der Beamten zu zahlen", sagte er am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Bisher gebe es auch noch keinen Kontakt zu den deutschen Stellen, die Hilfe zugesagt hatten. Die afghanische Regierung hoffe, zwischen neun und 15 Milliarden Dollar (10,09 und 16,8 Mrd. Euro) Hilfe für die ersten zehn Jahre zu erhalten. Dieses Geld sei aber als Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen. "Wir wollen hier alles in Rollen bringen, um dann die internen Ressourcen Afghanistans zu mobilisieren", sagte Farhang. Nach der Zerschlagung des Taliban-Regimes werden die Vereinten Nationen ihre Sanktionen gegen Afghanistan weitgehend aufheben. Mit einem entsprechenden Beschluss des Weltsicherheitsrates, der am Montag Beratungen dazu aufnahm, rechneten UNO-Diplomaten noch am (heutigen) Dienstag. (APA/dpa)