Kabul - Der Innenminister Afghanistans, Junis Kanuni, hat sich für den Einsatz der Internationalen Friedenstruppe auch über die Hauptstadt Kabul hinaus ausgesprochen. In einem Interview der dpa sagte er am Sonntag, wegen der andauernden Kriminalität und Gewalt sei die Anwesenheit der Truppen auch in anderen Städten wie Kandahar und Jalabad erforderlich. Die Polizeikräfte der Übergangsregierung seien allein nicht in der Lage, die Sicherheit zu garantieren. Die Äußerungen des Ministers verstärken die Diskussion über das Mandat der Friedenstruppe, das sich bisher auf Kabul beschränkt. Dort sollen die Soldaten die Polizei unterstützen. In Kabul ist die Sicherheitslage verglichen mit anderen Städten Afghanistans relativ gut. Laut Kanuni befinden sich immer noch rund 600 000 Kleinwaffen in den Händen von Milizen und Banditen. Die Entwaffnung sei eine der wichtigsten Aufgaben der Regierung. Kanuni will aber eine Konfrontation vermeiden und setzt auf einen Rückkauf der Waffen. Dafür würden 200 Millionen Dollar erforderlich sein. (APA/dpa)