Jerusalem/Gaza - Innerhalb der israelischen Regierung ist die Kritik an der Zerstörung Dutzender palästinensischer Häuser im Gazastreifen gewachsen. Der arabische Minister Salach Tarif kritisierte am Sonntag, die Aktion habe Unschuldige getroffen. Oppositionsführer Jossi Sarid bezeichnete die Zerstörung Dutzender Wohnungen am Donnerstag als "dumm" und "illegal". Mit der umstrittenen Aktion im Gazastreifen wollte sich am Sonntag auch das israelische Kabinett beschäftigen. Israelische Truppen hatten am Donnerstag nach palästinensischen Angaben in einem Flüchtlingslager in Rafah mehr als 70 Wohnungen zerstört oder beschädigt. Israel reagierte auf einen Überfall der radikal-islamischen Hamas-Organisation auf einen nahe gelegenen Militärstützpunkt in Süd-Israel, bei dem am Mittwoch vier israelische Soldaten und beide Angreifer getötet wurden. Sie stammten aus dem Flüchtlingslager in Rafah. Der Befehlshaber der israelischen Armee im Gazastreifen bestritt am Sonntag die palästinensische Darstellung von der Hauszerstörung. Es seien lediglich 21 verlassene Wohnung zerstört worden, sagte Brigadegeneral Israel Siw. Die jüdisch-arabische Friedensorganisation Betselem berichtete am Sonntag von 56 zerstörten Wohnungen, zehn seien beschädigt worden. 443 Menschen wurden nach dieser Darstellung obdachlos. (APA/dpa)