Nahost
Powell verteidigt israelische Militäraktionen im Gazastreifen
Vier Palästinenser durch Schüsse verletzt
Washington/Ramallah - US-Außenminister Colin Powell hat
die israelischen Militäraktionen im Gaza-Streifen als
"Verteidigungsmaßnahmen" gerechtfertigt. "Dies ist eine Antwort der
Israelis auf die jüngste Provokation", sagte Powell am Freitag in
Washington mit Blick auf den mutmaßlichen Waffenschmuggel an Bord des
von Israel aufgebrachten Frachters "Karine A". Mit den
Militäraktionen hätten mögliche weitere Schmuggelpfade für Waffen
zerstört werden sollen.Palästinensische Autonomiebehörde verurteilt Äußerungen Powells
Die Zerstörung von Privathäusern als Vergeltung führe allerdings
nicht zu einer Entspannung der Lage, sagte Powell weiter. In der
Nacht zum Freitag hatten israelische Soldaten die Landebahn des
Flughafens in Gaza zerstört. Später drang die Armee in die autonome
Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens vor und riegelte mit Panzern
die Zufahrtsstraßen ab.
Die palästinensische Autonomiebehörde hat
Äußerungen von US-Außenminister Colin Powell verurteilt. "Die palästinensische Führung
weist jegliche Rechtfertigung der Zerstörung von Flüchtlingswohnraum
in Rafah ... und der Zerstörung der Landebahn des Flughafens zurück",
sagte ein Sprecher.
Bei Zusammenstößen in Ramallah im Westjordanland wurden am Freitag
vier Palästinenser durch Schüsse von israelischen Soldaten verletzt.
Der Vorfall ereignete sich nach Berichten eines AFP-Korrespondenten
nach dem traditionellen Freitagsgebet. Die Soldaten reagierten mit
Schüssen und Tränengas, nachdem einige Palästinenser mit Steinen nach
ihnen geworfen hatten. (APA)