Wien – Den Tod eines Mädchens in Vorarlberg durch einen Stromschlag in der Badewanne nahm die Innung der Elektrotechniker zum Anlass, um auf wichtige Schutzmaßnahmen hinzuweisen. Wie es heute, Freitag, in einer Aussendung hieß, könnten Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) und richtige Erdung derartige Unfälle vermeiden. Diese einfachen Möglichkeiten der Gefahrenabwehr seien aber den meisten Menschen nicht bewusst.

Haarföhn fiel ins Badewasser

Ein neunjähriges Mädchen hatte Mittwochabend in Feldkirch in der gefüllten Badewanne mit einem Haarfön gespielt und dabei einen tödlichen Stromschlag erlitten. Richtig installierte und funktionsfähige elektrische Schutzmaßnahmen könnten diese Unglücksfälle verhindern, erklärten die Elektrotechniker. Im "Normalfall" fließe bis zum Auslösen des FI kein oder höchstens ganz kurz Strom durch den Körper. Für gesunde Menschen sollte dies ungefährlich sein, hieß es.

Vorschriftsmäßige Installation und Erdung

Elektroanlagen müssen mit einem funktionsfähigen Schutzleiter Erdleitung) ausgestattet sein, erklärten die Experten. Bei vorschriftsmäßiger Installation sind Badewanne, Duschtasse, Ausgüsse und Kaltwasserzuflüsse mit "Erde" verbunden . Fällt ein eingeschalteter Föhn in die Badewanne, fließt Strom vom Gerät ins Badewasser und auch in den Körper. Über Wanne und über den Abfluss fließt die Energie in den "Schutzerder" ab.

FI-Schalter – Schaltet Strom in der gesamten Anlage ab

Zeitgleich registriert der FI-Schalter eine Stromdifferenz, löst in Sekundenbruchteilen aus und schaltet den Strom in der gesamten Anlage ab. Auch bei Kunststoffbadewannen oder schutzisolierten Kleingeräten wie etwa einem Kunststofffön funktioniert laut Experten dieses Prinzip. Kurz sei aber – im Gegensatz zu metallischen Geräten mit eigenem Schutzleiteranschluss – Strom zu spüren. Dieser sei aber laut den Experten "im Allgemeinen nicht gefährlich". (APA)