Panorama
Sicherheitsrisiko Aluleitschienen: Autofahrerclubs begrüßen Austausch
Wichtig entlang von Gewässern doppelter Blend- und Unterfahrschutz
Wien - Positiv bewerten die Autofahrerclubs am Freitag,
in Aussendungen die Ankündigung der Asfinag, die umstrittenen
Aluleitschienen aus dem Verkehr zu ziehen. Der ÖAMTC forderte als
wirksamen Blend- und Unterfahrschutz doppelte Leitschienen, der ARBÖ
verlangte besondere Aufmerksamkeit bei Straßen neben Gewässern.Natürliche Alterung bei Aluminiumleitschienen
Durch natürliche Alterung werden Aluminiumleitschienen im Lauf der
Zeit spröde und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar,
erklärte der ARBÖ. Bei einem Anprall können spitze Teile in den Wagen
eindringen und zu schweren Verletzungen der Insassen führen.
Auch schwere Fahrzeuge sollen Mittelsicherung nicht durchbrechen
Der ÖAMTC forderte im Zuge des Austausches auch gleich die
Erhöhung der Rückhalteklasse, wie sie auf Brücken bereits gilt, damit
auch schwere Fahrzeuge nicht mehr die Mittelsicherung durchbrechen
können. Seit einer ÖAMTC-Sicherheitsuntersuchung 1998 an mehr als
10.000 Kilometer Fernstraßen im Auftrag der EU hätten Nachbarländer,
wie etwa Italien, auf weiten Strecken die alten einfachen
Leitschienen durch doppelte, mit Unterfahrschutz für Motorräder
versehene Einrichtungen ausgetauscht. Österreich sei bisher säumig
gewesen, hieß es.
Betonleitwänden - sollen Autos auf der Fahrbahn "halten"
"Der ÖAMTC hatte schon vor Jahren erreicht, dass Aluleitschienen bei
Neubauten oder Generalerneuerungen von Fernstraßen durch Beton oder
Stahl ersetzt werden. Nun müssen auch alte Aluleitschienen rasch
getauscht werden", wie Willy Matzke festhielt.
Gefährlich ist bei Leitschienen laut ARBÖ die Möglichkeit des
Durchbrechens oder sogar des "Überspringens" bei einem Aufprall im
rechten Winkel. Deshalb forderten die Clubs bei der Umrüstung die
Berücksichtigung von Betonleitwänden, die die Autos auf der Fahrbahn
"halten".
Wichtig entlang von Gewässern
Wichtig sei die Montage von Leitschienen entlang von Gewässern,
so der ARBÖ. Erst im November vergangenen Jahres waren zwei Frauen
gestorben, nachdem sie von der Straße abgekommen und in den Mondsee
gestürzt waren. Leitschienen habe es im Bereich der Unfallstelle
nicht gegeben.
Einig sind sich die Autofahrerclubs, dass bei Leitschienen auch
auf die Sicherheit von Motorradlenkern geachtet werden muss. Der ARBÖ
verwies auf dämpfende Ummantelung der Leitschienensteher, wie sie
beispielsweise an manchen Straßenabschnitten in Salzburg angebracht
sind. Der ÖAMTC riet zu doppelten Leitschienen, die ein Durchrutschen
verhindern. (APA)