Toronto/Wien - Der internationale Auto-Zulieferkonzern Magna International erwartet auch im Jahr 2002 Gewinne auf Höhe der Rekordjahre und 2001. Dies sagte Magna-Finanzvostand Vincent Galifi am Donnerstag Abend bei einer in Toronto abgehaltenen Telekonferenz. Grund: der von Magna an die Autoindustrie gelieferte "Content" wird auch heuer wieder zweistellig wachsen, besonders stark in Europa. Gleichzeitig erwartet der Konzern des Austrokanadiers Frank Stronach einen Rückgang des Automarkts in den USA und Europa um 2 bis 3 Prozent. Der Magna-Manager führte das erwartete überproportionale Ansteigen des europäischen Zulieferwerts unter anderem auf die auch in Graz gebaute Mercedes E-Klasse zurück. Bei ihr werde ein gegenüber 2001 deutlich höheres Produktionsvolumen erwartet. 2003 und 2004 soll der Wert der Magna-Zulieferungen pro europäischem Fahrzeug gar um jeweils an die 20 Prozent steigen, unter anderem auch wegen des BMW-Großauftrags für das Magna Steyr-Werk in Graz. Gewinnentwicklung im Kontrast zu Nachfrage nordamerikanischer Kunden Der Umsatz soll 2002 kräftig steigen und zwischen 10,8 und 11,6 Mrd. Dollar (zwischen 12,11 Mrd. Euro/167 Mrd. S und 13,00 Mrd. Euro/179 Mrd. S) ) betragen, nach geschätzten 10,3 bis 10,5 Mrd. Dollar 2001 (der Abschluss für 2001 liegt noch nicht vor). Der (dilutierte) Betriebsgewinn pro Aktie werde zwischen 5,25 und 5,90 Dollar ausfallen, sagte Galifi, der "anhaltend starke Ergebnisse" auch für 2002 versprach. Dieser Wert lag 2000 bei 5,32 und wird 2001 zwischen 5,45 und 5,65 Dollar liegen. Der Konzern beschäftigt heute in 18 Ländern 64.000 Mitarbeiter, rund 10.000 davon in Österreich. Die konstant starke Gewinnentwicklung Magnas steht im Kontrast zu den Bilanzen seiner gerade bei der Detroiter Autoshow versammelten nordamerikanischen Kunden. Von denen schrieb 2001 nur General Motors (GM) schwarze Zahlen. Chrysler dürfte 2001 - die Sanierungskosten noch nicht eingerechnet - bis zu 2,6 Mrd. Euro (35,8 Mrd. S) an operativen Verlust gemacht haben. Ford wird seine Bilanzzahlen 2001 am Freitag bekannt geben. Nach ersten, unbestätigten Informationen dürfte Ford 2001 auch was die Bilanzverluste anlangt, seinem Konkurrenten Chrysler nichts schuldig geblieben sein: Der Ford-Gesamtverlust 2001 soll 2,5 Mrd. Dollar betragen haben. (APA)