Nahost
Israelische Armee rückt erneut in Rafah ein
Arafat-Berater: Vordringen wird neue Gewalt provozieren
Gaza - Die israelische Armee ist erneut in die Stadt
Rafah im Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Freitag Früh rückten
zwölf Panzer drei Kilometer weit in die autonome Palästinenserstadt
ein und riegelten die Straßen um Rafah herum ab, wie palästinensische
Sicherheitskräfte mitteilten. Das Krankenhaus "Gaza Europa" im Herzen
der Stadt war demnach von Panzern umstellt. In der Nacht hatte die
Armee die Landebahn des Flughafens in Gaza zerstört. Rund ein Dutzend
Panzer und Bulldozer seien auf das Flughafengebiet vorgerückt und
hätten den Asphalt aufgerissen, teilten Augenzeugen und
palästinensische Sicherheitskräfte mit. Der Flughafen von Gaza ist die einzige Verbindung von
Palästinenserpräsident Yasser Arafat ins Ausland. Offensichtlich
handelte es sich um eine Vergeltungsaktion für einen Überfall der
radikalislamischen Hamas-Bewegung vom Mittwoch, bei dem vier Soldaten
getötet wurden. Bei einer Razzia im Westjordanland nahm die Armee am
Freitagmorgen zudem einen Hamas-Kämpfer fest. Bereits am
Donnerstagmorgen hatte die israelische Armee im Gazastreifen als
Vergeltung Dutzende Häuser zerstört.
Der Chefberater Arafats, Nabil Abu Rudeina, verurteilte den neuen
Einmarsch der Armee in Rafah. "Diese israelische Aggression wird eine
große Explosion provozieren und mehr Gewalt in der Region
hervorrufen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Zugleich rief er
die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA auf, die
israelischen Aktionen zu stoppen. Eine Eskalation werde die
internationalen Bemühungen um Frieden und Ruhe vernichten. (APA)