International
Deutscher UNO-Mitarbeiter wegen Rassenhass vor US-Gericht
Neonazi-Material in Wohnung entdeckt
New York - Ein deutscher Mitarbeiter der Vereinten
Nationen hat am Donnerstag die Anklage eines US-Gerichtes in New York
wegen Rassenhasses zurückgewiesen und sich für unschuldig erklärt.
Das Gericht legte nach der Anhörung des 35-jährigen Angeklagten aus
Hamburg fest, dass er keine Haftverschonung gegen Kaution erhält. Der
Mann wird beschuldigt, im Dezember antisemitische Parolen auf die
Haustür seines jüdischen Nachbarn geschmiert und dessen
Wohnungseingang in Brand gesetzt zu haben. Auf acht der elf Vorwürfe der Anklage steht lebenslängliche Haft.
Der 35-jährige gab bei der Polizei an, der Nachbar habe ihn während
des vorausgegangenen halben Jahres "physisch misshandelt" und
beschimpft.
Der Beschuldigte beschmierte die Tür des Nachbarns laut Anklage am
14. Dezember mit den Worten "Zionist. Jude Mörder". Im Verlauf der
folgenden Woche seien in dem Wohnhaus im New Yorker Stadtteil
Manhattan noch weitere Schmierereien aufgetaucht. Eine
Überwachungskamera habe zudem aufgezeichnet, wie der Deutsche
versucht habe, Feuer zu legen. Damit habe er seinen Nachbarn einer
schweren Todesgefahr ausgesetzt. Der Anklage zufolge hat der
35-Jährige zugegeben, sieben Flaschen mit Brennstoff eingekauft zu
haben.
Der Mann hat den Angaben zufolge einen Universitätsabschluss in
Politikwissenschaft und arbeitete bei der UNO in einer politischen
Abteilung. In seiner Wohnung sei Material von Neonazis gefunden
worden. (APA/Reuters)