Nach der Einführung des 2,2 GHz Pentium 4 mit 0,13 Mikron Strukturbreiten Anfang dieser Woche bereitet Intel bereits den nächsten Generationssprung in der Prozessoren-Architektur vor. Das Unternehmen sieht auch für die Zukunft keine Veranlassung, an der Gültigkeit von Moors Gesetz zu zweifeln. Auf der heute, Donnerstag, in München bei einer Presseveranstaltung präsentierten Roadmap bis 2010 geht der Halbleiterkonzern von einem Technologiesprung alle zwei Jahre aus. 90 Nanometer Bereits für 2003 ist der Übergang zu Prozessoren mit Strukturbreiten von 90 Nanometer (0,09 Mikron) mit Gatelängen von 45 Nanometer geplant. Bis 2010 erwartet sich das Unternehmen Prozessoren mit 30 Nanometern Strukturbreite und einer Gatelänge von 15 Nanometer. Mit kleineren Baugrößen werden aber aúch immer schnellere Chips, die mit einem geringeren Energieverbrauch arbeiten, möglich. Gleichzeitig steigt die Anzahl von Chips pro Wafer. Zuversichtlich "Wir sind zuversichtlich, diese Roadmap einhalten zu können", erklärte Josh Walden, Plantmanager von Intels Fab24 in Dublin. "Allerdings sind neue Technologien notwendig." Für die kommenden Prozessor-Generationen setzt der Halbleitergigant auf Technologien wie neue Gehäuse-Technologien oder den vor kurzem vorgestellten TeraHertz-Transistor. Möglich wird diese stetige Weiterentwicklung durch ein entsprechendes Budget für Forschung und Entwicklung. Selbst im vergangenen Jahr betrug der Aufwand für F&E über 3,9 Mrd. Dollar. Der Halbleiterproduzent stützt sich bei der Entwicklung der zukünftigen Prozessoren auf einen mehrstufigen Forschungs-, "Pathfinding"- und Vorproduktionsablauf. Für die endgültige, schnelle und vor allem zuverlässige Umsetzung neuer Technologien in die Massenproduktion verfolgt Intel das Motto "Copy exactly". Sobald alle technischen Probleme in der Vorproduktion gelöst sind, wird dieser Prozess in den Werken für die Massenproduktion eins zu eins übernommen. Mit dieser Strategie plant der Konzern noch in diesem Jahr die Produktion von Prozessoren mit 0,13-Mikron Strukturbreiten mit hohen Stückzahlen in sechs Werken einzuführen. Intel gibt sich zuversichtlich, den steigenden Bedarf an Pentium 4 Prozessoren mit 2,2 GHz oder mehr decken zu können. "Wir vertrauen darauf, dass ein Aufschwung kommt" Intel blickt selbstbewusst in die Zukunft. "Wir vertrauen darauf, dass ein Aufschwung kommt", sagte Steve Jase Intel Chef für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, bei der selben Veranstaltung. "Der Bedarf an Silizium steigt weiter." Allerdings gibt auch Jase zu, dass das Wachstum im Markt sehr gering ist. Der Halbleiterproduzent setzt vor allem auf die steigenden Anforderungen an PCs durch Multimedia-Anwendungen sowie leichter zu bedienende Benutzerschnittstellen wie Sprach- oder Gestenerkennung durch den Computer. Jase ist davon überzeugt, dass der 2,5 GHz-Prozessor noch in diesem Jahr auf den Markt kommt. Daneben will sich der Konzern verstärkt auf Chips für Kommunikationsanwendungen konzentrieren. Dabei hat Intel sowohl den Infrastruktur- als auch den Markt für Konsumentenprodukte im Visier.(pte)