Österreich
Gabun: Ärzte in Ebola-Gebiet vertrieben
Bevölkerung wollte Verbot der ansteckenden Totenwaschung nicht akzeptieren
Genf - Internationale Ebola-Experten haben Mekambo im
Norden Gabuns wegen der ablehnenden Haltung der lokalen Bevölkerung
verlassen müssen. Das teilte die Internationale Föderation der
Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften am Donnerstag in Genf mit.
Das internationale Team unter der Leitung der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) war in Ungnade geraten, weil es das
traditionelle Waschen der Toten wegen Ansteckungsgefahr unterbinden
wollte.Rotkreuz will Rückkehr der Ärzte
Das gabunesische Rote Kreuz hat mit der Bevölkerung Kontakt
aufgenommen, damit die internationalen Ärzte zurückkehren und ihre
Arbeit zur Eindämmung der Epidemie fortsetzen können. Laut Razak
Akadiri von der Rotkreuzföderation ist die Rückkehr der Ärzte dafür
absolut notwendig.
Weitere Virusausbreitung soll verhindert werden
Ebola hat bisher 18 Tote in Gabun sowie sieben Tote in
Kongo-Brazzaville gefordert. Bei weiteren neun Menschen wurde das
Virus ebenfalls nachgewiesen.
Möglicherweise kamen in dem betroffenen Dschungel-Gebiet zwischen
den beiden Ländern weitere 247 Einheimische mit dem Blut oder anderen
Körperflüssigkeiten der Infizierten in Berührung. Sie werden für die
Dauer von drei Wochen auf Ebola-Symptome beobachtet.
Das Ebola-Virus verursacht hohes Fieber und innere Blutungen. Es
gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt und führt in
50 bis 80 Prozent der Fälle zum Tod. Trotz intensiver Forschung gibt
es weder eine vorbeugende Impfung noch ein Heilmittel. (APA)