Bogota - Die Schweiz gehört mit zehn anderen Ländern zu einem internationalen Vermittlungsausschuss der darum bemüht ist, den Dialog zwischen der kolumbianischen Rebellenarmee (FARC) und der Regierung Pastrana wieder in Gang zu bringen. Damit soll eine Eskalation in dem seit 38 Jahren andauernden Bürgerkrieg verhindert werden. Bei einem Treffen des kolumbianischen Präsidenten Andres Pastrana mit Vertretern der Rebellenarmee und zehn Botschaftern des internationalen Vermittlungskomitees wurde der Wille zur Wiederaufnahme von Gesprächen zum Ausruck gebracht. Auch die Schweiz hat bekräftigt, ihre Vermittlungsbemühungen fortzusetzen, sagte der Schweizer Botschafter in Bogota, Viktor Christen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Frage stellt sich aber, wie die Verhandlungen weiter geführt werden können, wenn die entmilitarisierte Zone aufgehoben wird. Erstaunen über die negative Entwicklung Die ganze Welt sei erstaunt über die negative Entwicklung der letzten Tage, präzisierte Christen. Es gebe offenbar ein großes Missverständnis zwischen den Konfliktparteien, was die Auslegung der Sicherheitsgarantien anbelange. Diese würden von beiden Parteien sehr unterschiedlich interpretiert, erklärte Christen. Sollte die Regierung Pastrana die entmilitarisierte Zone wirklich aufheben, würde die Weiterführung der Verhandlung erschwert, meinte Christen. "Ich hoffe, wir finden in letzter Minute noch eine Lösung. Im Augenblick liegt unsere Hauptsorge aber beim Schutz der Zivilbevölkerung". Frist bis Samstag Präsident Pastrana hatte Donnerstagabend den UNO-Vertreter James LeMoyne beauftragt, innerhalb der nächsten zwei Tage eine Lösung zu finden. Sollte sich diese bis Samstagabend 21.30 Uhr Ortszeit nicht abzeichnen, sei der Friedensprozess endgültig gescheitert. US-Außenminister Colin Powell kritisierte unterdessen die FARC. Er bedauere es, dass die FARC nicht die Gelegenheit ergriffen habe, mit Pastrana in ernsthafte Verhandlungen einzutreten, die zu einer friedlichen Lösung führen würden. (APA/sda/AP)