Graz - "Manche Kinder haben mit einem Schwein das erste Mal Kontakt, wenn es als Schnitzel auf dem Teller liegt. Wir zeigen ihnen, was das Tier bis dahin durchgemacht hat", so Charlotte Probst vom Bundesverein der Tierbefreier Österreichs, die am Donnertag das österreichweite Schulprojekt "Tierschutz im Unterricht" in Graz vorstellte. Eine Möglichkeit der Wissensvermittlung in Sachen Tierschutz an österreichischen Schulen sind die so genannten Tierschutzlehrer, die der Bundesverein der Tierbefreier Österreichs kostenlos zur Verfügung stellt. Ziel des Projektes sei es, jungen Menschen grundlegende Werte zu vermitteln und die Zusammengehörigkeit alles Lebendigen bewusst zu machen, so Probst, die vor nunmehr zwölf Jahren von Graz aus die Unterrichtsinitiative gestartet hat. Mittlerweile gibt es in jedem österreichischen Bundesland mindestens einen "Tierschutzlehrer", die den Schulen für den speziellen Unterricht in Form von einer aber auch mehreren Schulstunden bis hin zu Projektarbeiten kostenlos zur Verfügung stehen. "Unsere Lehrer werden in Graz in einem zweiwöchigen Seminar auf den Einsatz vorbereitet", so die Initiatorin des Projektes und Leiterin der Seminare. Drei bisher arbeitslose Junglehrer haben auf diese Weise alleine in der Steiermark eine Anstellung gefunden. Die Themen Laut Probst bieten die "Tierschutzlehrer für jeden Schultyp jeweils altersgerechte Information zu Themen wie Massentierhaltung, Tiertransport, Tierversuch, Pelztierzucht, Delikatessen und Zirkus" an. Die Dauer des Unterrichts liegt bei mindestens einer Unterrichtsstunde. In Volksschulen werden die Kinder durch Gespräche, Geschichten und Dias sowie approbierte Volksschulfilme mit den Tierschutzthemen vertraut gemacht. Mit zunehmenden Alter werde dann die sachliche Information von immer größerer Bedeutung, so Probst. "Auf Wunsch kann auch eines der Themen vertieft beziehungsweise in Form von Projektunterricht angeboten werden", so die Tierschützerin. "Über eine Million Kinder", so Probst, habe man in den vergangenen zwölf Jahren durch die Initiative ansprechen können. "Wir sind nahezu jeden Schultag unterwegs", so die Grazer Initiatorin, die auch darauf verwies, dass interessierte Schulen mit einer Wartezeit von "rund drei Wochen " zu rechnen hätten. (APA)