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Genf/Wien - Ein erschütterndes Bild von der Lage der Gesundheitsversorgung in Afghanistan zeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In vielen Krankenhäusern des Landes sei die gesamte Einrichtung einschließlich der Betten geplündert worden, sagte WHO-Sprecherin Christine McNab am Donnerstag in Genf. In manchen Provinzen gebe es nur zwei Ärzte für 34.000 Menschen. Vielfach habe das medizinische Personal seit Monaten kein Gehalt bekommen. Notwendig sei neben dem Neuaufbau des Gesundheitswesens auch die Schulung der Gesundheitshelfer. Der Kampf ums nackte Überleben fordert in Afghanistan immer weitere Opfer. Wegen anhaltender Sicherheitsprobleme können Hunderttausende nicht von internationalen Hilfsorganisationen versorgt werden. Verstecktes Sterben Der Leiter der Katastrophenhilfe der österreichischen Caritas, Friedrich Altenburg, führt das geringe Interesse der Weltöffentlichkeit an der Situation der Menschen in den Dörfern und Camps darauf zurück, dass sich dort das Sterben versteckt abspiele. Es gebe nicht die Konzentration von Flüchtlingen in Großlagern wie bei der Kosovo-Krise 1999. Altenburg kündigte laut Kathpress die Errichtung einer Caritas-Koordinierungsstelle in Kabul an. Die Caritas verteilt in Afghanistan und in den Camps in Pakistan Decken, Schlafmatten, Hygieneartikel und Kochgeschirr an rund 10.000 Familien. Caritas-Direktor Michael Landau hat in einem Gespräch mit dem "Kurier" zur weiteren Hilfe in dem kriegszerstörten Land aufgerufen. (APA/dpa)