Dallas - In der Millionenstadt Dallas (US-Bundesstaat Texas) zeichnet sich ein Polizeiskandal ab. Wie US-Medien am Mittwoch berichteten, hat sich angebliches Suchtgift bei Tests als Gips herausgestellt. Der umstrittene Stoff wurde bei so genannten Undercover-Einsätzen beschlagnahmt und als Beweismaterial gegen Drogenhändler verwendet. Die Justizbehörden in Dallas untersuchen jetzt rund 70 Fälle aus den vergangenen zwei Jahren. Die Anwälte von Verhafteten sprachen von "äußerst fragwürdigen Taktiken". Die Staatsanwaltschaft von Dallas stoppte die Ermittlungen in zahlreichen Suchtgiftdelikten, nachdem sich in etwa zwei Dutzend Fällen die beschlagnahmten "Drogen" als harmlose Stoffe erwiesen hatten. Polizeichef Terrell Bolton hatte erst vor wenigen Wochen stolz einen großen Schlag gegen den Drogenhandel in der Stadt bekannt gegeben. Jetzt laufen peinliche interne Ermittlungen innerhalb der Polizei. Die meisten der umstrittenen Fälle stehen offenbar im Zusammenhang mit bezahlten Informanten der Polizei. Diese Spitzel kauften die falschen Drogen. Besonders die Organisationen der Hispanier in Nord-Texas haben gegen die Polizeiaktionen protestiert. Sie betonen, die Polizei habe besonders auf mexikanische Einwanderer Jagd gemacht. Mehrere der festgenommenen Mexikaner wurden inzwischen nach Mexiko abgeschoben. Nach Angaben der Zeitung "Dallas Morning News" wurden im vergangenen April zwei Polizeibeamte aus Dallas wegen Diebstahls großer Geldsummen von Drogenhändlern zu Gefängnisstrafen von 17 beziehungsweise zwei Jahren verurteilt. (APA)