Kabul - Die afghanischen Militäreinheiten in Kabul sollen die Hauptstadt innerhalb von drei Tagen verlassen, um der internationalen Schutztruppe ISAF und der afghanischen Polizei die Kontrolle zu überlassen. Innenminister Yunis Kanuni habe angeordnet, dass alle dem Verteidigungsministerium unterstehenden Soldaten, die an der Einnahme Kabuls beteiligt gewesen seien, binnen dieser Frist aus der Hauptstadt abziehen müssten, teilte der Sicherheitschef im Innenministerium, Din Mohammed Jourhat, am Mittwoch mit. Zudem seien künftig Genehmigungen für das Tragen von Waffen erforderlich, um zu verhindern, dass "unverantwortliche Leute" in der Stadt bewaffnet seien. In der ostafghanischen Provinz Paktia haben US-Soldaten unterdessen zwei weitere führende Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida gefangen genommen. Dabei seien auch Computer und Mobiltelefone mitgenommen worden. Die beiden El-Kaida-Mitglieder gehörten zu einer Gruppe von insgesamt 14 Kämpfern, die sich in einer unterirdischen Anlage in Sawar Kili nahe der Stadt Khost befanden, teilte die US-Armee mit. Die US-Streitkräfte haben bisher 364 mutmaßliche Mitglieder der Taliban-Miliz oder der El Kaida gefangen genommen. Die Ankunft der am Mittwoch in Kabul erwarteten ersten Soldaten des deutschen Vorauskommandos für die ISAF wird sich voraussichtlich um einen Tag verzögern. "Die Ankunft in Kabul wird sich wahrscheinlich um 24 Stunden verschieben", sagte der Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Karl-Heinz Fleßner, in Berlin. Grund sei heftiger Schneefall im türkischen Trabzon. In der Türkei hatten die 70 deutschen Soldaten und ihre niederländischen Kameraden einen Zwischenstopp eingelegt. Die Truppen sollten ursprünglich am Mittwochmorgen in Afghanistan eintreffen. (APA/Reuters)