Paris - Die Mona Lisa mit Schnurrbart, Marcel Duchamps berühmte Persiflage von Leonardo da Vincis Mona Lisa, darf nun erstmals seit Jahrzehnten auf Reisen geben. Er habe sein Einverständnis dafür gegeben, dass das Werk von 1919 für eine Ausstellung über die Pariser Kunstszene nach London gebracht werde, sagte der Parteichef der französischen Kommunisten, Robert Hue, am Dienstag.Die Royal Academy of Arts in London zeigt die Mona Lisa mit Schnurrbart in den kommenden Wochen in der Ausstellung "Paris - Hauptstadt der Künste 1900-1960". Das Gemälde hängt üblicherweise im Büro des französischen KP-Chefs am Platz des Colonel Fabien in Paris, als Vermächtnis des französischen Schriftstellers und prominenten Parteimitgliedes Louis Aragon. "Bislang hatte ich sie niemals hergegeben", sagte Hue. "Aber es gab zahlreiche Anfragen, vor allem von Museen in Amerika." Die Verfremdung des von geschaffenen Gemäldes zählt zu den bekanntesten Provokationen der Kunst im 20. Jahrhundert. Duchamp beschriftete seine Mona Lisa mit den fünf Buchstaben "L.H.O.O.Q", die bei zusammenhängender Aussprache auf Französisch in vulgärer Sprache den Sinn "Sie ist ganz heiß" ergeben. (APA)