Kabul - Die afghanische Regierung wird möglicherweise um internationale Truppen auch für Gebiete außerhalb der Hauptstadt Kabul bitten, wie Ministerpräsident Hamid Karsai am Dienstag sagte. Es komme auf den Bedarf an, sagte er in einem BBC-Interview. Karsai würdigte die Verlegung der vorerst nur für Kabul zuständigen Internationalen Schutztruppe (ISAF) als Symbol des Engagements der Staatengemeinschaft für sein Land. Karsai wandte er sich gegen die Einstellung der amerikanischen Luftangriffe in Afghanistan, bevor nicht die beiden Extremisten Osama bin Laden und Mullah Mohammad Omar und deren Gefolgsleute gefasst worden sind. Die US-Angriffe auf mutmaßliche Verstecke von El Kaida-Kämpfern und Taliban in Afghanistan werden weitergehen. Das kündigte der US-Sondergesandte in Afghanistan, Zalmay Khalilzad, am Dienstag in Kabul an. "Es ist sehr wichtig, dass der Krieg gegen El Kaida und die Taliban weitergeht, bis wir Erfolg haben", sagte Khalilzad. Ansonsten könnten diese Gruppen eine Gefahr für die neue Regierung unter Hamid Karsai sein. Khalilzad bedauerte zivile Opfer durch die Angriffe, lehnte eine Wiedergutmachung jedoch ab. Der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für die Menschenrechtssituation in Afghanistan, Kamal Hossain, hatte verlangt, Fälle von zivilen Opfern zu untersuchen. Khalilzad sagte derartige Nachforschungen zu. (APA/Reuters/dpa)