Islamabad/Neu-Delhi - Im Kaschmir-Konflikt hat Pakistan Indien zum Rückzug der zusätzlich an der Demarkationslinie stationierten Truppen aufgefordert. Auf die deutliche Absage des pakistanischen Staatschefs General Pervez Musharraf an alle Formen des Terrorismus hat die indische Regierung am Dienstag abwartend reagiert. Zugleich wies sie erneut jede Vermittlung ab. Es sei ein Konflikt zwischen den beiden Ländern, der in bilateralen Verhandlungen gelöst werden müsse, betonte die indische Außenamtssprecherin Nirupama Rao in Neu-Delhi. "Wir hoffen, dass Indien letztlich seine Truppen auf die Positionen der Friedenszeit zurückzieht", betonte der pakistanische Außenamtssprecher Aziz Ahmed Khan in Islamabad. Er hoffe, Indien höre auf die internationalen Ratschläge, die Lage zu entspannen. Entscheidende Phase Indiens Premierminister Atal Behari Vajpayee ging in Neu-Delhi nicht auf die Erklärung Musharrafs vom Vortag ein. Innenminister Lal Advani erklärte vor seinem Abflug zu Gesprächen in die USA, der Kampf gegen den Terrorismus sei in eine entscheidende Phase eingetreten. Musharraf hatte am Montagabend nach einem Gespräch mit dem britischen Premierminister Tony Blair erstmals seit der jüngsten Zuspitzung des Konflikts alle Arten von Terrorismus zurückgewiesen. Bis dahin hatte er stets erklärt, Pakistan betrachte die militanten moslemischen Gruppen in Kaschmir nicht als Terroristen, sonders als Freiheitskämpfer. Indien macht Pakistan für den Anschlag auf das indische Bundesparlament am 13. Dezember verantwortlich. (APA/dpa/AP)