Mailand/Wien - Italiens renommierte Wirtschaftsuniversität, die Mailänder Bocconi, fährt auf Europakurs. Nicht nur, dass der erste auf Europa abgestimmte Managerlehrgang DIEM (Degree in International Economics and Management) im vergangenen Herbst eingeführt wurde. Der Anteil europäischer Studierender an sämtlichen Bocconikursen soll im kommenden Studienjahr von gegenwärtig vier auf zehn Prozent mehr als verdoppelt werden. Eine eigene Infotour präsentiert das DIEM nächste Woche in Wien, anschließend in Berlin, Zürich, London und Warschau. An dem im Herbst gestarteten dreijährigen, voll in englischer Sprache abgehaltenen Managerlehrgang nehmen 160 Studenten, davon 80 Nichtitaliener, teil. "Österreich ist für uns ein besonders wichtiges Land", bestätigt Rektor Carlo Secchi dem STANDARD. Nicht nur, dass die Bocconi ein intensives Austauschprogramm mit der Wiener Wirtschaftsuni unterhält. Auch sind all jene Nachbarstaaten Österreichs, die künftig zur EU stoßen werden, für das Bocconi-Ausbildungsprogramm von vorrangigem Interesse. "Wir wollen Maß-geschneiderte europäische Manager für eine Karriere im europäischen Binnenmarkt ausbilden", kommentiert Secchi die neue Initiative. Und fügt hinzu, dass die Uni nicht nur Lehre und Forschung in sämtlichen wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen ausgebaut, sondern neuerdings auch einen juristischen Studiengang eingeführt hat. Absolventen gefragt Die Bocconi feierte kürzlich ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Bocconi ist sozusagen das Aushängeschild für Italiens Universitäten und firmiert in der jährlich von der britischen Financial Times veröffentlichten Topliste der weltweit wichtigsten Wirtschaftsuniversitäten. Ein Abschlusszeugnis der Bocconi stellt fast schon eine Erfolgsgarantie dar. Denn 99 Prozent aller Absolventen, so die Uni, finden sofort nach Abschluss eine Beschäftigung. (tkb, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8. 1. 2002)