Wien - Im Wiener Donauspital im SMZ-Ost sind drei weitere Hepatitis-C-Infektionen diagnostiziert worden. Das hat ein Screening bei Patienten und Spitalspersonal ergeben, nachdem im Dezember zwei Infektionsfälle bei Orthopädie-Patienten bekannt geworden waren. Grund zur Panik bestehe aber dennoch keiner, erklärte eine Sprecherin von Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann (SP): "Wenn es so wäre, dann hätte die Abteilung längst geschlossen werden müssen."Ob Patienten oder Spitalsmitarbeiter betroffen sind, wollte sie nicht sagen. Man müsse das Ende der Untersuchung abwarten. Außerdem seien noch nicht alle 79 Personen, die rund um den vergangenen September in der Orthopädie des Donauspitals operiert wurden, untersucht worden. Zumindest in einem Fall habe man durch die Typisierung des Hepatitisvirus ausschließen können, dass die betreffende Person als Quelle der bisher bekannten Infektionen infrage komme, so Gabriele Schabl von der Magistratsabteilung 15 (Gesundheitswesen). Bei den zwei weiteren Fällen stehe diese Abklärung noch aus. Umgekehrt sei auch noch unklar, wo und wann sich die drei Personen angesteckt haben. "Zwei Prozent der Bevölkerung tragen das Hepatitis-C-Virus in sich", sagte Schabl. Viele wüssten nichts davon, weil die Krankheit lange Zeit "still" verlaufen könne. Es gebe viele Infektionsmöglichkeiten, etwa auch beim Tätowieren oder beim Piercing. Schabl: "Jeder Fall ist unangenehm und schrecklich. Aber ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Krankenhaus gibt, muss erst geklärt werden." Hepatitis C kann vor allem langfristig gefährlich werden, weil sie oft chronisch wird. Nach Jahren bis Jahrzehnten können schwere Leberschäden bis zu Zirrhose und Versagen des Organs auftreten. Als häufigster Übertragungsweg gilt Blut beziehungsweise infizierte Blutprodukte wie Plasma. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2002)