Tokio - Die japanische Prinzessin Kikuko hat sich für eine Reform der bisher rein männlichen Erbfolge im Kaiserhaus ausgesprochen. Die 90-jährige Schwägerin des verstorbenen Kaisers Hirohito schrieb in einem am Montag veröffentlichten Beitrag des Frauenmagazins "Fujin Koron", auch ein weibliches Mitglied der Familie könnte als 127. Kaiser den Chrysanthemen-Thron besteigen. Kikuko ist damit das erste Mitglied der Kaiserfamilie, das sich für eine Reform des Kaiserhausgesetzes ausspricht. Auslöser der öffentlichen Diskussion war die Geburt einer Tochter von Kronprinz Naruhito und seiner Frau Masako. Bislang gilt das konservative Hofgesetzes von 1948, das Frauen das Recht auf den Kaiserthron verbietet. Japan wurde in der Vergangenheit bereits acht Mal von einer Monarchin regiert, zum letzten Mal im 18. Jahrhundert. In der Bevölkerung sind mehr als zwei Drittel dafür, dass der Thron für Frauen geöffnet wird. Der Stimmungsumschwung erfolgte in den letzten zwei Jahren vorwiegend aus Anteilnahme für die Kronprinzessin. Sie hatte 1999 eine Fehlgeburt erlitten. Der Druck einen männlichen Nachfolger zu gebären, war extrem hoch. Dieser Druck, so fürchten viele Frauen, könnten Konservative nun erneut auf Masako ausüben. (APA/red)