Sein Einfluss auf die mediale Performance seines Chefs, Grünen-Bundessprecher Alexander Van der Bellen, sei eher gering, meint der von "Global 2000" zu den Grünen gestoßene Lothar Lockl. Van der Bellen sei tatsächlich so, wie er in den Medien "rüberkomme: Er hat mehrfach alle klassischen Inszenierungsgrundsätze widerlegt". So verweigere sich Van der Bellen bis heute erfolgreich dem verbreiteten Politikerreflex, dem Gegner in der direkten Auseinandersetzung automatisch das Schlechteste zu unterstellen.

"Man muss seine Eigenheiten akzeptieren und ihn so lassen, wie er ist", meint Lockl. Inklusive der Unmöglichkeit, den "Professor" für einen TV-Auftritt zu briefen: "Er ist nicht bereit, vorgefasste Botschaften abzuliefern. Er hört lieber zu, denkt nach und wenn sich's ergibt, wird er die Botschaft los. Wenn es nicht passt, dann eben nicht." Seine Hauptaufgabe sei, den Chef zur (notwendigen) Wiederholung des Gesagten zu bewegen. (kob/DER STANDARD, Print- Ausgabe, 07. 01. 2002)