Nahost
Orthodoxe Weihnacht: Arafat durfte in Bethlehem nicht teilnehmen
Israelische Behörden verweigerten Ausreise aus Ramallah
Jerusalem - Auch am orthodoxen Weihnachtsgottesdienst am
Sonntagabend in der Geburtsbasilika in Bethlehem kann
Palästinenser-Präsident Yasser Arafat laut Kathpress nicht
teilnehmen. Die israelischen Behörden hatten Arafat die Fahrt nach
Bethlehem untersagt. Bereits am 24. Dezember war der in Ramallah
praktisch unter Hausarrest stehende PLO-Führer von den israelischen
Behörden vom Besuch der katholischen Christmette in Bethlehem
abgehalten worden. Für Israels Sicherheitskräfte gelte unverändert die Weisung, eine
Reise des Palästinenser-Präsidenten nach Bethlehem zu unterbinden,
erklärte Regierungssprecher Gideon Saar am Wochenende im israelischen
Rundfunk. Er bekräftigte erneut die Forderung von Premierminister
Ariel Sharon, dass Arafat die beiden namentlich bekannten Mörder des
israelischen Tourismusministers Zeevi verhaften lassen müsse. Ebenso
müsse Arafat gegen die Führung der kleinen radikalen
Palästinenser-Organisation FPLP vorgehen, die sich zu dem Anschlag
auf Zeevi bekannt hat.
Die russische Regierung hatte an Israel appelliert, im Interesse
der Entspannung die Einschränkungen der Freizügigkeit für Arafat
aufzuheben und dem palästinensischen Präsidenten die Teilnahme an den
orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem zu ermöglichen.
Der orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Irinaios I., hatte in einer
Grußbotschaft an Arafat betont, dass er der "gerechten Sache des
palästinensischen Volkes" dienen wolle. Die meisten der 200.000
Gläubigen des Patriarchats sind Araber, der Patriarch selbst ist wie
der überwiegende Teil des hohen Klerus griechischer Herkunft.
(APA)