International
Deutsche Bundeswehr bereitet Afghanistan-Einsatz vor
Auch zwei Österreichischer in der Vorausgruppe
Oldenburg/Wien - Die ersten 50 Soldaten des deutschen
Bundeswehr-Vorauskommandos für die internationale
Afghanistan-Schutztruppe sind am Sonntag zum Militärflughafen
Köln-Wahn verlegt worden, um im Fall eines Marschbefehls umgehend
aufbrechen zu können. In der Vorausgruppe sind auch zwei
österreichische Verbindungsoffiziere dabei, wie ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums in Wien gegenüber der APA am Sonntag
bestätigte. Mit dem Abflug der Soldaten nach Afghanistan wird nicht
vor Montag gerechnet, weitere Informationen will das Wiener
Verteidigungsministerium erst nach dem Ministerrat am kommenden
Dienstag geben.Der erste Teil des Vorauskommandos
Der erste Teil des Vorauskommandos umfasst nach Angaben des
Sprechers des deutschen Schutztruppenkontingents, Oberstleutnant
Dietmar Jeserich, 70 Fallschirmjäger, Nachrichtenoffiziere und
Sanitäter. Sie sollen mit zwei Flugzeugen - einer Antonov 124 sowie
einer DC 10 - nach Kabul gebracht werden. Nach den Planungen solle
das Vorauskommando insgesamt 230 Soldaten umfassen, sagte Jeserich.
Dazu gehörten auch 30 niederländische Fallschirmjäger, eine Gruppe
dänischer Kampfmittelräumer sowie eben ein zweiköpfiges
österreichisches Verbindungskommando. Das Gesamtkontingent dürfte 770
Mann umfassen. Die Österreicher sollen nach Auskunft des
Verteidigungsministeriums in Wien vor allem die infrastrukturellen
Rahmenbedingungen vorbereiten.
Die Truppen sollen die Sicherheit in und um Kabul gewährleisten
und die Übergangsregierung schützen. Sie stehen, wie das gesamte
deutsche Kontingent, unter dem Kommando von General Carl Hubertus von
Butler, der die Luftlandebrigade 31 leitet. Die Soldaten könnten
nicht besser vorbereitet und ausgerüstet sein, sagte von Butler.
Jeder Einsatz berge Risiken. "Für mich ist die größte Gefahr die
Minen-Situation." Doch man habe "drei entscheidende Dinge im Gepäck:
Vorsicht, Umsicht und Entschlossenheit".
Das Mandat für die deutschen Soldaten ist zunächst auf sechs
Monate begrenzt. Die UNO-Schutztruppe umfasst insgesamt 4.500 Mann.(APA/AP)