Tokio - Die japanische Stadt Hirado will nach einem Medienbericht vor ihrer Küste eine Walfarm einrichten. Dafür sollen Zwergwale mit Netzen gefangen und in einen 2.000 Quadratmeter großen abgegrenzten Bereich gebracht werden, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag meldete. Dort sollten die Wale zu Forschungszwecken gezüchtet werden. Außerdem erhoffe sich die Stadt, die bis Ende des Zweiten Weltkriegs ein Zentrum der Walfangindustrie war, Einnahmen aus dem Tourismus. Ob auch Restaurants mit Walfleisch beliefert werden sollen, wurde in dem Bericht nicht mitgeteilt.Walfangflotte will binnen sechs Monaten 440 Zwergwale erlegen Die japanische Walfangflotte befindet sich derzeit auf einer Expedition in der Antarktis, wo binnen sechs Monaten 440 Zwergwale erlegt werden sollen. Naturschützer protestieren seit Jahren gegen die japanische Jagd auf Wale, die angeblich Forschungszwecken dient. Kritiker glauben dagegen, dass bei der Jagd kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen. Walfleisch gilt in Japan als Delikatesse und taucht trotz eines internationalen Verbots auf den Speisekarten von Restaurants auf. Walfangverbot Die Internationalen Walfangkommission (IWC) hatte 1986 ein globales Walfangverbot erlassen. Japan wurde jedoch eine begrenzte Fangmenge zu wissenschaftlichen Zwecken zugestanden. Japan, Norwegen und andere Länder, die den Walfang gestatten, argumentieren, dass die Population der Zwergwale groß genug für die Jagd sei. Kritiker sehen dies anders. Außerdem habe die IWC bereits mehrfach festgestellt, dass eine Erforschung der Fressgewohnheiten und Wanderungsbewegungen der Tiere auch ohne deren Tötung möglich sei. (APA/AP)