Finanzen & Börse
Guter Start beeindruckt auch die Euro-Skeptiker in Europa
In Schweden und England könnte es bald Volksabstimmungen über einen Euro-Beitritt geben
Stockholm/London - Der
Start der neuen Währung hat
vor allem im bisher Euro-
Skeptischen hohen Norden
gute Noten bekommen. In
Schweden verlangen nun alle
politischen Kräfte eine baldige
Volksabstimmung über einen
Euro-Beitritt. Regierungschef
Göran Persson deutete erstmals die Möglichkeit eines Referendums bereits kurz nach
den Wahlen Mitte September
an. Der Sozialdemokrat, selbst
seit langem ein Anhänger eines schwedischen Euro-Beitritts, lobte die neue Währung
als "Friedensprojekt". Die im
vergangenen Jahr im Wert
stark abgesackte Schweden-
Krone zog angesichts der Aussicht auf ein frühzeitiges Euro-
Referendum sofort kräftig an."Massives Interesse" in England
In England, der größten europäischen Volkswirtschaft
außerhalb der Eurozone, erklärte Premierminister Tony
Blair, ein Erfolg des Euro sei
für das Land von "massivem
Interesse". Auch er bestand
auf einer Volksabstimmung
zur Euroeinführung, "sobald
die wirtschaftlichen Bedingungen diese zuließen".
Alle großen Kaufhausketten
wie Marks
&
Spencer und das
Nobelkaufhaus Harrod's haben sich mit doppelten Kassen
auf Eurokunden eingestellt.
Der Euro wird als Zahlungsmittel auch bei den meisten
Touristenattraktionen akzeptiert. Nur die Queen hat verfügt, dass die "fremde Währung" im Buckingham-Palast
und auf Schloss Windsor
nicht für Eintritt oder Einkauf
in den Geschenkeläden genutzt werden kann. (zwi,dpa,Reuters, DER STANDARD, Printausgabe 4.1.2002)