Chengdu - Nach der Errichtung moderner Netzwerktechnologien und Informationssystemen soll sich Tibet selbst verstärkt im Internet präsentieren. Bis Mitte der 90-er Jahre lag der Online-Auftritt vorwiegend in chinesischer Hand. Diese Monopolstellung soll nun durch das so genannte "digital Tibet" fallen. Die chinesische Zentralregierung hat bekannt gegeben, die Investitionen in Informationseinrichtungen in Tibet zu erhöhen. Bis 2004 sollen optische Glasfaserkabel jede Region erreichen und bis 2005 alle Städte Tibets über Telefonanschlüsse verfügen, so ein Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.Als Teil des Programmes "digitales Tibets" wurde eine Windows-Plattform, kompatibel mit der tibetischen, englischen und chinesischen Sprache, von der Tibet University entwickelt. Eine multifunktionelle Software des Northwest China Institute for Nationalities soll tibetische Internet- und Computerexperten unterstützen, Applikationssoftware-Programme in die Muttersprache zu übersetzen. Das Angebot Zurzeit existieren mehr als 100 tibetische Websites in einfacher chinesischer Sprache. Die Zahlen verwandter Webpages belaufen sich auf rund 300.000. Statistiken zufolge enthalten rund 33 Prozent der tibetischen Sites Reiseinfos, 15 Prozent sind kommerziellen Inhalts und 17 Prozent beschäftigen sich mit Kunst und Kultur. Im Jahr 2001verzeichnete die bekannteste Website Tibets tibet-web.com 200.000 Visits. 2001 ging auch die weltweit erste Website in tibetischer Sprache tonguer.net online. Mehr als 90 Prozent der Websites Tibets werden in Peking, Lhasa, Xining und Chengdu entwickelt. Das "digitale Tibet" ist Teil der Informationsmodernisierung Tibets. "Wir wollen auch die Entwicklung von E-Commerce fördern", betonte der Generalmanager der Tibet Telecom Company, Zeng Zhongyi. Dies vor dem Hintergrund, dass bis dato lediglich 4,7 Prozent der Bevölkerung Tibets gerade mal ein Telefon besitzen.(pte)