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Foto: Archiv
Es ist das letzte Mitglied einer alten Familie von Huftieren, die vor 20 Millionen Jahren die Weiten Amerikas bevölkerte: das Pronghorn. Der Rekord-Sprinter, der Spitzengeschwindigkeiten bis zu 90 km/h schaffen kann, wird auch "Gabelbock" oder "amerikanische Antilope" genannt, obwohl er mit den echten Antilopen, die auf Afrika und Asien beschränkt sind, nicht verwandt ist. Und wie so oft heißt es auch hier: die Spezies ist in Gefahr. Im letzten Jahr ließ das mysteriöse Dahinschwinden der Pronghorn-Population im Yellowstone-Nationalpark aufhorchen. Auch in anderen Regionen ihres Verbreitungsgebiets in der westlichen Hälfte der USA sieht es schlecht aus: Zersiedelung der Städte, Dammbau und Flussregulierung schränken den Lebensraum der Tiere zunehmend ein. Dazu kam heuer eine weitreichende Dürre, die die Büsche, von denen die Pronghorns sich hauptsächlich ernähren, verkümmern ließ. Wildhüter haben allenthalben auffallend dünne Pronghorns beobachtet, die sich keine ausreichenden Fettreserven anfressen konnten. John Emmerich vom Game and Fish Department befürchtet den Hungertod vieler Tiere in Wyoming, die mit unzulänglichen Reserven in den Winter gehen - speziell, wenn es ein strenger Winter werden sollte. In manchen Gegenden sind heuer wichtige Futterpflanzen nur zu einem Zehntel des normalen Ausmaßes vorhanden. (red)